Mystigma

Mystigma: Dark Rock mit mystischer Note



Schwere Gitarren, düstere Hooks mit kultigen 80er-Reminiszenzen und eine stampfende Bass- und Drums-Sektion machen den Stil der Band aus.

Einen hohen Stellenwert besitzen auch die Songtexte, die dorthin gehen, „wo es wehtut“. Unterdrückte Gefühle, Sehnsüchte, gesellschaftliche und persönliche Abgründe werden psychologisch anmutend betrachtet.

Mystigma ist das kreative Werk der Brüder Torsten Bäumer und Jörg Bäumer, ersterer schreibt als Frontmann sämtliche Texte, während auf seinen jüngeren Bruder als Gitarristen die Kompositionen zurückgehen. Lässt man sich auf die Musik Mystigmas ein, wird einem der ein oder andere Soundtrack für Teile der eigenen Lebensgeschichte begegnen.

Die Band reiht sich auf Festivals regelmäßig ein zwischen weiteren Acts der Schwarzen Szene wie Letzte Instanz, Diary Of Dreams, Unzucht und vielen anderen. Ebenso erfreuen sie sich, auch auf „Mainstream“-Events immer wieder willkommen zu sein. Nicht weniger von Bedeutung für die Band aus dem Raum Osnabrück sind Clubgigs, die ihnen seit jeher am Herzen liegen.

Im März 2023 veröffentlicht Mystigma die neue Single „Martyris“ samt Lyric-Video, nachdem das jüngste und 13 Song starke Album „Gebete“ eine brillante Figur macht für den ab 2022 wieder beginnenden „Live-Alltag“.

Ein Rückblick: Als Paradise Lost-Fans der ersten Stunde gründet Frontmann und Sänger Torsten Bäumer mit zwei Freunden 1993 am Fuße des Teutoburger Waldes die Band „Tears of Mystigma“. Im darauf folgenden Jahr steigen Stephan Richter als Bassist und Jörg Bäumer, der jüngere Bruder von Torsten Bäumer, als Gitarrist und künftiger Composer in die Band ein. 1995 veröffentlichen Tears of Mystigma ihr erstes Demo „Caressing Mystigma“. Für damalige Zeiten das Gewöhnlichste der Welt, erscheint das Demo ausschließlich auf dem Medium Kassette, das inzwischen zum Kult-Symbol für Musik-Veröffentlichungen vor der Jahrtausendwende aufgestiegen ist.

Zwei Jahre später legt die Band ihre erste EP nach, mit dem Titel „The Vanishing Sun“. Die musikalische Entwicklung nimmt weiter ihren Lauf: ab 1998 setzt die aufstrebende Szene-Band Keys und Synthesizer ein, um ihre Sound-Vorstellungen von atmosphärischem Gothic Rock umzusetzen. Die Band findet vor allem auch durch ihre starke Live-Präsenz immer mehr Fans.

Nach dem ersten Schlagzeuger-Wechsel um 1998/99 herum sitzt Jens Meier hinter den Fellen, und es steht mit dem ersten Album großes bevor. Dieses trägt den Titel „Project: Colder Side“ und wird im Jahr 2000 von Tears of Mystigma in Eigenregie veröffentlicht.

Die Band wird nicht müde, ihren stringenten Veröffentlichungstakt einzuhalten, und bringt zwei Jahre später erneut auf eigene Faust die EP „Higher Circumstance“ heraus.

Das Jahr 2005 steht voll und ganz im Zeichen der Veränderungen und Umbrüche für Tears of Mystigma, die sich mit der Veröffentlichung ihres ersten Longplayers „Universal Surrender“ in das prägnante „Mystigma“ umbenennen. Das Album erscheint über das Label Equinoxe Records, und darauf unter anderem der Song „Staub der Worte“, der erste mit deutschem Text.

Gegen Jahresende beschließt Jens Meier, als Drummer eine Pause einzulegen. Für ihn springt im Jahr 2006 Gordon M. Zagon ein, sodass Mystigma weiter an neuen Songs arbeiten und ihre Live-Shows spielen können. Der Song „I don't need You“ wird während dieser Zusammenarbeit im gleichen Jahr veröffentlicht und auf diversen Portalen als Download angeboten.

Ein Jahr später kehrt Meier zurück, und die Band beginnt mit dem Produzenten Peter „Pani“ Pauliks am nächsten Album zu arbeiten, das 2010 über Echozone erscheint, und den Titel „Andagony“ trägt. Der Bandname ergibt mit diesem Albumtitel das unheilvoll ominöse Wortspiel: „My stigma and agony“ („Mein Brandmal und Todeskampf“), das treffend vorwegnimmt, wohin die Reise mit den 12 neuen Songs thematisch geht. Wieder erscheint mit „In Deine Hand“ eine Nummer in deutsch, bzw. diesmal zusätzlich zur englischen Version. Mit der neuen Platte im Gepäck geht es auf Deutschland-Tournee als Support für Zeraphine und Tunes of Dawn. Ebenfalls erscheint die erste Video-Single der Band zum dritten Song „Vision Incomplete“ auf besagtem Album.

Zum Jahr 2012 verabschiedet Schlagzeuger Jens Meier sich endgültig aus der Band. Der damals 25-jährige Mystigma-Fan und Drummer Malte Hagedorn stürzt sich auf den frei gewordenen Posten. Das Album „Unzerbrechlich“ ist in Arbeit und wird das erste mit deutschem Titel, zumal Torsten Bäumer ab nun zunehmend deutsche Texte schreibt, womit etwa je eine Hälfte der neuen Stücke in englisch und in deutsch zu hören ist. „Unzerbrechlich“ erscheint 2013 im Zuge zahlreicher Clubgigs. Zu den Songs „Bloodline“ und „Was von der Nacht noch übrig bleibt“ veröffentlichen Mystigma Video-Clips.

Zu Beginn des Jahres 2014 dreht das Quartett in Zusammenarbeit mit Echozone ein Video zur neuen Single „Gottlos“. Das Museum Industriekultur Osnabrück stellt mit seinem Kohlenschacht eine dafür überaus passende Location zur Verfügung. Kurz darauf erscheint die Video-Single zu dieser Nummer, die heute ein Live-Hit ist, der in kaum einer Mystigma-Show fehlt.

Im Folgejahr wechselt die Band zum Osnabrücker Label Timezone und veröffentlicht „Gottlos“ mit auf dem 2016 erscheinenden Album „Schattenboten“, ab dem Torsten Bäumer ausschließlich deutsch singt. Der Schwerpunkt seiner Texte liegt auf seelischen Abgründen und quälender Unsicherheit im Glauben.

In Kooperation mit Timezone und dem Regisseur Henning Hammoor erscheint zum Song „Diva Harmagedon“ im gleichen Jahr das bis dahin aufwendigste Video. Erstmals veröffentlicht die Band zudem ein Lyric-Video zum Song „Zu Staub“, der sich ebenfalls als Live-Klassiker etabliert.

In den Jahren 2017 und 2018 geht es neben vielen Club-Shows auf immer mehr und größere Festivals und dennoch halten Mystigma an ihrem Vorhaben fest, 2018 ein neues Album herauszubringen. „Unter Wölfen“ wird ein volles Gelingen mit hörbarem Wendepunkt: Master-Mind Jörg Bäumer verwirklicht mit dem Produzenten Dennis Mikus auf den 12 neuen Songs ein Klangbild, das den unverkennbaren Mystigma-Sound mit deutlich mehr Wucht und Härte als zuvor neu prägt. Zum ersten Mal ist ein Gastmusiker, der Letzte Instanz-Cellist Benni Cellini, auf drei Songs zu hören. Für den Song „Dreh Dich um“ wiederholt die Band ihre Zusammenarbeit mit genanntem Regisseur und das Ergebnis ist ein Video mit bis zuvor ungekannt psychotischer Aura. Ebenfalls erscheint auch für dieses Album noch ein Lyric-Video, für das Mystigma und Timezone den Song „Hydra“ auswählen, da dieser unter den Fan-Favoriten weit oben rangiert. Textlich behandeln die Songs mangelnde Empathie, Selbstdarstellungsdrang, Machtgier und Opportunismus, was auch der Albumtitel „Unter Wölfen“ symbolisiert.

Die Live-Maschinerie brummt, eine weitere Video-Single mit dem Titel „Nur Dein Himmel nicht“ erscheint und dann steht im Jahr 2020 die pandemische Überraschung vor der Tür. Die Kontaktbeschränkungen und Lockdowns treffen Mystigma vergleichsweise mild, da man ohnehin bis auf weiteres alle Kapazitäten der Studioarbeit für ein weiteres Album vorbehält, das musikalisch alle Vorgänger erneut übertreffen möge. Für tiefgreifende Texte schöpft Torsten Bäumer diesmal verstärkt aus Literatur und Mythologie. Umfangreiche Kompositionen und eine höchst anspruchsvolle Produktion, wieder mit Dennis Mikus und diesmal mit Tina Frank (u.a. Eisbrecher) als Gastsängerin, erfordern einiges an Zeit. Doch entsteht mit „Gebete“ ein Album, das sich seit seiner Veröffentlichung 2021 sowohl unter Fans als auch in diversen Kritiken höchsten Lobes erfreut.

Die Nummern „Schockraum“ und „Prophet“ erscheinen vorab als Lyric-Videos. Der Song „Wie ein Gebet“ wird mit einem Video gewürdigt, das in der dritten Zusammenarbeit mit Henning Hammoor im bemerkenswerten Ambiente einer katholischen Kapelle gedreht wird.



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